Liebe Abendzeitung,...

Alle Jahre wieder kommt natürlich das Christkind, aber auch wie an diesem Wochenende die Sicherheitskonferenz nach München. Der ganze Aufwand hierfür ist schon ein Teil des Münchner Faschings geworden. Als Kinder jedenfalls haben wir so früher Cowboy und Indianer gespielt. Die Unbesiegbaren verbarrikadieren sich in ihrem Fort (= Bayerischer Hof), werden von der Kavallerie (= Münchner Polizei) bestens bewacht und von aufmüpfigen Indianern (= Gegendemonstranten) hartnäckig bedrängt, ohne dass die wirklich zum Sicherheitsrisiko werden könnten. Vielleicht kommt ja auch daher der Name dieses Treffens.

Jetzt aber ernst: Wer kennt schon konkrete politische oder sicherheitstechnische Ergebnisse, die jemals hier erzielt wurden? Dabei geht es gerade jetzt mit Beginn der Obama-Zeitenwende in den USA um Weltpolitik pur! Das Verhältnis des Westens zu Russland, der Atomkonflikt mit dem Iran, ein Erfolg in Afghanistan, die diplomatischen Beziehungen zu Nordkorea, der Dauerkonflikt im Nahost – es brennt an allen Ecken und Enden in unserer multipolaren Welt. Wenn sich der Westen jetzt nicht neu aufzustellen vermag, droht die totale Eskalation der Gewalt. Das ist dann aber kein lustiges Cowboy- und Indianerspiel mehr!