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„Homosexuelle und Transsexuelle kommen niemals in den Himmel!“ Davon ist der frühere „Gesundheitsminister“ des Vatikans, Kardinal Javier Lozano Barragán überzeugt. Man könnte glatt den Eindruck gewinnen, der gute Mann versteckt auch noch die dazugehörigen Schlüssel zur Himmelspforte in seiner Soutane.
Natürlich käme er da nicht selbst drauf, sondern diese Erkenntnis geht auf den heiligen Paulus zurück, erklärte er nach einem Bericht der italienischen Nachrichtenagentur Ansa und fügt hinzu: „Man wird nicht homosexuell geboren, man wird homosexuell“. Gründe dafür finde man in der Erziehung oder in der mangelnden Herausbildung einer eigenen Identität während der Jugend.
Jetzt mal vom wissenschaftlichen Stellenwert dieser Aussagen ganz abgesehen und auch davon, dass sich ein aufgeklärter, moderner Mensch kaum noch auf diese Art und Weise einschüchtern lässt: Kirchliche Verkündigung darf niemals zur Drohung verkommen, sondern muss die Kultur der Barmherzigkeit pflegen! Im Übrigen trifft die göttliche Strafe, wenn es nach dem Herrn Kardinal geht, dann ohnehin diejenigen, die für die vergeigte Erziehung verantwortlich sind. Gott sei Dank, kann ich da nur sagen. Ich würde da im Jenseits den einen oder anderen liebenswerten (homosexuellen) Menschen schon vermissen - falls ich es überhaupt bis dorthin schaffe.