12.12.2008

Liebe Abendzeitung,...

„Ad sausicios albos!“ wird im „Brandner Kaspar“ dem Marei bei ihrer Ankunft an der himmlischen Rezeption beschieden, als sie wissen will, wo denn der heilige Petrus sei. Bei den „Weißwürscht!“ heißt es also da ausdrücklich - und nicht „Münchner Weißwürscht!“ Damit hält sich dieses bayerische Traditionstheater an eine Regelung, die das Deutsche Patentgericht eigentlich erst noch verkünden muss, von den Münchner Metzgern aber exakt so erwartet wird. Eine ganz normale Weißwurst - und sei sie auch eine himmlisch angefertigte - ist noch lange keine Münchner Weißwurst. Dieses Recht besitzt eben nur die Wurst, die auch wirklich hier in unserer schönen Stadt das Licht der Welt erblickt hat. Da könnt ja jede (Wurst) daherkommen und sich mit fremden Lorbeeren schmücken. Oder gehört nicht Petersilie in unsere Weißwurst rein? Egal. Für uns (Wurst-)Endverbraucher ist das Ganze ohnehin ein Streit um des Kaisers Bart, sind wir doch ausschließlich an ihrem Geschmack und ihrer Reinheit interessiert. Wir essen nämlich nicht die Verpackung und haben auch keine Lust auf irgendwelche Geschmacksverstärker! Wenn eine solche Wurst dem heiligen Petrus schmeckt, dann auch uns hier auf Erden – mit und ohne Münchner Herkunft.


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