17.07.2010

Liebe Abendzeitung,...

Es ist unglaublich: Da wird einfach einmal vier Wochen Fußball gespielt und die ganze Welt ist beschäftigt! Alles wird auf einmal zweitrangig.
Dass wir immer noch dabei sind, die größte Rezession der Nachkriegszeit zu überwinden und Tausende Milliarden von Staatsschulden anhäufen, beunruhigt jetzt zumindest niemand. Es spielt doch Deutschland gegen England! Was gibt’s da wichtigeres? Die Achse des Bösen mit Nordkorea hat sich scheinbar total „veremotionalisiert“. Heulend wie Schuljungs stehen die Fußballer des kommunistischen Unrechtsstaates bei ihrer Nationalhymne in Südafrika auf dem Rasen und die ganze Welt darf zuschauen. Afghanistan, Irak? War da noch was, was man wissen sollte? Es klingt frech, aber wenn die alle auch Fußball schauen, dann kann natürlich auch keiner Krieg machen.
Was die Weltreligionen nicht schaffen, gelingt König Fußball: Er bringt Menschen zusammen in einem friedlichen Wettstreit, lässt sie ihr Leben spielerisch gestalten und genießen und vereint sie. Leider hat die Medaille auch eine Kehrseite, da auch die Not und das Elend dieser Welt in diesen Wochen unter den Tisch fallen. Noch immer verhungern die Ärmsten der Armen und das Erdöl im Golf von Mexiko sprudelt nach dem verbrecherischen Pfusch von BP weiter munter unkontrolliert ins Meer. Doch jetzt hat der von Menschenhand verschuldete Tod keinen Platz. Es ist doch Fußballzeit!


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