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„Der verlorene Sohn darf endlich nach Hause! Das Herz siegt vor dem Geldbeutel!“ Der Podolski-Wechsel zurück nach Köln ist zwar schon lange spektakulär, aber so korrekt biblisch, wie es klingt, ist diese Rückkehr nicht. Eher erinnerte sein Jammern und Klagen ans RTL-Dschungelcamp: „Hilfe, ich bin ein Bayern-Star, holt mich mal aus München raus!“. Der verlorene Sohn aus dem Lukasevangelium hatte ein großes Vermögen von zu Hause gefordert und in der Fremde durchgebracht. Prinz Poldi dagegen hat seinem Verein damals eine fette Ablösesumme beschert und - ohne zu verarmen - sehr gut bis jetzt in der (bayerischen) Fremde gelebt. Schmucke Luxusvilla, dickes Dienstauto, Spitzenpromistatus, angemessenes Salär – wie schlimm muss es doch sein, beim reichsten Fußballclub dieses Landes unter Vertrag zu stehen. Für Köln mag es reichen, jedoch für die sportlichen Belange eines FC Bayern ist er einfach (momentan) zu schlecht. Der vergangene Trubel um seinen Wechsel hielt gerade noch seinen Marktwert künstlich hoch. Während der biblische verlorene Sohn freiwillig zurückkehrte, mussten sie in Köln schon noch fleißig mit der Sammelbüchse herumlaufen. Auch das ist ein Beispiel großer Liebe, aber um die geht’s halt nun mal nicht beim Rekordmeister.