Liebe Abendzeitung,...
Die Not der Kirche ist groß. Personal (Priester), Klientel (Gläubige) und Geld werden – auch trotz eines bayerischen Papstes in Rom - immer weniger. Die Kirchenbindung der Mitglieder schrumpft und die Bedeutung von Kirche in der Gesellschaft ganz allgemein schwindet. Ein „Zukunftsforum“ soll nun in unserer Erzdiözese Abhilfe schaffen. Der Titel der Veranstaltung würde eigentlich hoffen lassen, dass da endlich mit aufgekrempelten Ärmeln entschlossen, mutig und kreativ neue und unkonventionelle Wege eingeschlagen werden, um das Leben in unseren Pfarrgemeinden wieder anzukurbeln.
Leider weit gefehlt! Es erwartet uns wie üblich wieder einmal nur eine massive Streichliste mit noch weniger Einzelpfarreien und immer mehr und größeren Pfarrverbänden. Diese nackten Zahlen, am nüchternen Reißbrett entworfen, bedeuten letztlich nichts anderes als noch mehr priesterlose Gemeinden und verwaiste Pfarreien. Statt Zukunft zu entwerfen, wird hier lediglich der Mangel verwaltet. Denn ohne ein Umdenken bei Themen wie Zölibat oder Priestertum der Frau und ohne den baldigen Einsatz von neben-, ehrenamtlichen und verheirateten Priester - wie zu Zeiten der christlichen Urgemeinde übrigens - wird es eben keine Zukunft geben, sondern nur bloße Zahlenspiele.