Liebe Abendzeitung,...
Seit September verurteilt der Film „Taste the waste“ in unseren Kinos die unvorstellbare Lebensmittelverschwendung in den westlichen Industrienationen. Allein in Deutschland werden jährlich 10 Millionen Tonnen angeblich unverkäuflicher Nahrungsmittel bewusst vernichtet.
Auf der Wiesn muss ich einen fast unberührten Teller mit einer halben Ente aus dem Service zurück zur Mülltonne bringen. Ein Bedienungskollege aus Kolumbien flüstert mir zu:„10 Leute würden bei mir zu Hause einen Freudentanz aufführen, könnten sie um einen solchen Teller herumsitzen!“ Einen Skandal muss man wohl erst hautnah spüren, um ihn zu verstehen.
Wer weiß denn schon, dass in unseren Lebensmittelpreisen der Verlust durch Überproduktion bereits mit eingerechnet ist! Wir selbst finanzieren das Wegwerfen. Es entsteht faktisch kein finanzieller Schaden. Passt doch!
Die Politik möchte dies nun ändern und erwägt, das Mindesthaltbarkeitsdatum auf Lebensmittelverpackungen durch den Hinweis „best before..“ („am besten vor dem..“) zu ersetzen. Ein netter Versuch, doch es geht um viel Grundsätzlicheres. Besser wäre es, unsere Gewohnheiten zu ändern. Muss denn immer alles zu jeder Zeit und am besten gleich in Hülle und Fülle zur Verfügung stehen? Dann gibt es eben nicht zu jeder Jahreszeit jede erdenkliche Obst- und Gemüsesorte. Warum nicht „saisonal“ umdenken und am besten gleich bei unseren kleinsten Mitbürgen anfangen. Wir sind es uns schuldig.
Offizielle Website des Films TASTE THE WASTE >>>
Bildungsangebote aus unserem Viertel zu einer verantwortungsvollen Ernährung für Kinder:
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