Liebe Abendzeitung,...
„Super Saturday“ würden sie in den USA dazu sagen: Bundespräsidentenwahl und neuer Deutscher Fußballmeister an einem Tag! Die politische Entscheidung ist noch offen. Vielleicht kommt ja doch die weibliche Variante zum Zug? Fußballerisch aber steht der Norden heute fest zusammen und die Salatschüssel geht zum ersten Mal nach Wolfsburg. Dieses grandiose Bundesligafinale ist kein Zufall. Der Spaß, die Begeisterung, das Engagement und der Spielwitz einiger Mannschaften im Oberhaus lieferten nicht nur einen erfrischenden Fußball in den Stadien ab. Sie haben uns auch gezeigt, dass es eben doch nicht nur spektakuläre Spielertransfers, medienträchtige Trainerverpflichtungen oder pomadiges Stargehabe sind, die den Erfolg einer Mannschaft ausmachen. Und dann ist da noch das „Experiment Klinsmann“ bei unserem Vorzeigeclub der Liga. Persönlichkeit allein genügt eben doch nicht. Erfolg braucht Erfahrung, gewonnen aus der Knochenarbeit der Vereinstrainerschaft. Weil es heute einmal den scheinbar abonnierten Meistertitel für unsere Bayern mit vielleicht 70 plus x Punkten fünf Spieltage vor Saisonschluss nicht gibt, ist es so wenigstens wieder mal spannend geworden. Heute gibt es dafür den Titel als gelutschten Drop, wie man in Wolfsburg seit Felix Magath gerne sagt, zur Abwechslung mal woanders.